seelenbilder

KRAFTORT SCHUTT

Es öffnet sich, weitet sich. Raum entsteht. Ich bin unterwegs. In der Gegend wo meine Wurzeln sind. Ich spaziere gemächlich durch diesen kraftvollen Wald, vorbei an mächtigen Felsbrocken aus Nagelfluh. Ich entdecke Kleinigkeiten, Schönheiten, welche die Natur hervorgebracht hat. Höre dem Vogelgezwitscher zu, geniesse die Sonne durch das zarte Blattgrün des Frühlings. Ich bade die Füsse im Goldseeli, geniesse, schöpfe Kraft, hier an diesem Ort, wo sich still und heimlich der Handyakku trotz Flugmodus entleert. Gerade so, als wollten die Elfen, Feen und Gnome nicht gestört werden, durch digitalen Lärm. Als wollten sie nicht fotografiert werden an diesem mystischen Ort. Ich sauge die Ruhe und die Kraft auf, die diesem Ort innewohnt, wie ein Schwamm. Ich beobachte mit allen Sinnen, fühle die Energie, zeichne. Ich bin dankbar, hier sein zu dürfen, einfach so, für mich, komme zur Ruhe. Während ich hier sitze, breitet sich die Fülle in mir aus, die Leichtigkeit des SEINs. Es braucht so wenig für Glückseligkeit, so wenig um IN RUHE ZU SEIN. Im hier und jetzt. Langsamkeit und Ruhe ist hier Programm. Zwar ist in der Ferne der Lärm der Autobahn zu hören, doch die Menschen, die an mir vorbeigehen, sind langsam unterwegs, sie reden wenig und wenn, dann leise, so, als wollten sie die Magie und den Lebensraum der Naturwesen nicht stören. Wenn es sie tatsächlich gibt, dann sind sie hier zuhause. Sie sind hier spürbar und in der Ruhe hörbar.

KRAFTORT SCHUTT
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Verlust verarbeiten

Nein, es ist niemand gestorben. Es ist ein anderer Verlust, der schmerzt, wie eine klaffende Wunde. Über ein Jahr habe ich all meine Energie und Hoffnung in die Heilung gesteckt. Gehofft, dass sich das Gehör erholt, regeneriert, zurückkommt. Dies, obwohl genau ich jeweils diejenige war und immernoch bin, die sagt „nichts kommt zurück und wird jemals wieder so sein wie davor, denn das Leben geht vorwärts. Es hat keine Replay Taste. Gut möglich, dass Heilung anders aussieht, als du und dein Verstand sich das vorgestellt hat.“ Der Abschied schmerzt. Zeichnen, kritzeln, neurographieren wirkt meditativ und hilft mir. Es wirkt heilsam auf mein Nervensystem. Nicht das Ergebnis ist wichtig, sondern der Prozess. Mit dieser Art zu zeichnen tauche ich ein in eine Welt der Linien, Farben und Formen, in den Flow. Es ist meine Art, Gedanken zu sortieren, mein System zu beruhigen. Meine Art der Selbsthypnose. Und jetzt, nach Abschluss dieses einzelnen Zeichenprozesses, sehe ich eine klaffende Wunde. Daraus sprudelt das farbige Innenleben, die Fülle. Wäre die Wunde nicht da, bliebe diese Fülle unter der Haut verborgen… Diesmal gilt diese Aufforderung mir selbst: Schau hin, die Lösung findest du nicht, wenn du das Symptom bekämpfst, sondern wenn du dahinter in die Tiefe gehst. Oder in diesem Fall: Wenn das Innenleben im aussen sichtbar wird.

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